01.06.2010

soll das alles sein?



Sie weiß nicht mehr wie lange das schon geht, doch für sie fühlt es sich an, als sei es ewig.
[...]
Immer wenn die Nacht anbricht, immer wenn sie wach da liegt, fragt sie sich, soll das alles sein?
[...]
Und egal was alle sagen, es geht an mir vorbei.

Ich liebe Fettes Brot, ich liebe ihre Texte, die Melodien und die Leichtigkeit ihrer nachdenklichen Lieder. Und besonders dieses. Soll das alles sein? Alle um mich herum werden erwachsen, ziehen aus, mit ihrem Freund oder ihrer Freundin zusammen. Manche werden schwanger, andere gehen ihrem Job nach, haben abends jemanden zu dem sie sich auf das Sofa setzen. Und ich komme nach Hause und alles was mich empfängt ist Leere. Und das hier ist jetzt kein "Ich will auch einen Freund"-Mimimi. Nein. Sondern.. soll das alles sein? Ist so das Leben, was für uns alle vorbestimmt ist? Soll das gottverdammt nochmal alles sein..?
Dann kann ich darauf gerne verzichten. Ich will nicht jemand zweitklassiges, ich will.. ihn. Und dabei weiß ich nicht mal ob er existiert. Aber lieber verenne ich mich in diese Fantasien, in Menschen die so perfekt sind, dass sie nur in meinem Kopf existieren können, als mich in das Bild zu fügen. Ich will nicht mit irgendwem zusammen wohnen, ich will nicht zig Männer kennenlernen bis ich endlich den finde. Er soll mich finden. Wir sollen uns finden. Unbemerkt, schleichend. Es soll einfach zusammenwachsen. Leicht soll es sein und unbeschwert, selbstverständlich, harmonisch. Und bis dahin will ich mich nicht mit irgendwas rumschlagen bei dem ich von Anfang an im Kopf habe, dass es niemals so sein kann wie ich es mir wünsche. Ich will es nicht nötig haben mit meinen Freunden über irgendwelche Streits zu reden, mich auszuheulen oder nach einem Date hysterisch jedes Wort aus seinem Mund auf die Goldwaage legen, jede Mimik kaputtdeuten und vor dem Telefon campen. Ich will, dass es einfach da ist. Das er mir einfach so die Unsicherheit nehmen kann, die ich habe, ohne, dass ich es merke. Ich könnte eine genaue Charakterisiserung dieses Menschen niederschreiben und ich glaube genau das macht es so kompliziert. Dabei muss das nichtmal alles zutreffen, es wäre natürlich das Nonplusultra, aber so lange er in der Lage ist mir dieses Gefühl zu geben ist alles andere doch sowieso egal.
Und wenn es wirklich alles sein soll, dass man sich mit dem abgibt der am besten passt und nicht mit dem, wenn man nur zweite Wahl nehmen soll, ohne es sich selbst einzugestehen, dann breche ich gerne aus diesem Muster aus, schwimme mal wieder gegen den Strom. Ich will nicht nach 3 Jahren ernüchtert vorm Spiegel stehen und denken: "Was ist nur aus dir geworden?"
Wenn es nötig ist, dann warte ich auch für immer. Dann warte ich, bis Leute die perfekt in das passen was ich mir vorstelle das auch mal mitkriegen, dann warte ich, bis es vielleicht jemand anderen gibt, der genauso ist.
Denn es gibt solche Menschen, an denen ich keine Fehler sehe, die mich vom ersten Augenblick an fesseln und nicht mehr loslassen, nicht wenn ich schlafe, nicht wenn ich esse, lebe. Und das Schlimmste an der Sache ist, dass diese Menschen nicht wissen wie wunderbar sie sind. Wie sehr ich sie schätze und wie gut sie mir tun, wie sehr mein Herz hüpft wenn ich an sie denke. Und, dass sie sich in jemand anderen verlieben, dass sie diesen Menschen alles geben was ich bekommen will. Und dass ich die Menschen in die sie sich verlieben eigentlich nicht ausstehen kann. Weil sie es nicht zu schätzen wissen. Weil ihnen nicht klar ist, was sie haben und wie gottverdammt froh sie darüber sein sollten. Die ihnen immer wieder Worte an den Kopf werfen die selbst mir weh tun. Als Aussenstehende Person. Ich kann es nicht leiden, wenn jemand diese Menschen so abgrund tief verletzt, Narben hinterlässt die niemals wieder verschwinden können, niemals. Und ich kann es nicht verhindern, egal was ich versuche. Aber, ich bin auch noch da. Danke.

2 Kommentare:

  1. "Und dass ich die Menschen in die sie sich verlieben eigentlich nicht ausstehen kann. Weil sie es nicht zu schätzen wissen. Weil ihnen nicht klar ist, was sie haben und wie gottverdammt froh sie darüber sein sollten. Die ihnen immer wieder Worte an den Kopf werfen die selbst mir weh tun. Als Aussenstehende Person. Ich kann es nicht leiden, wenn jemand diese Menschen so abgrund tief verletzt, Narben hinterlässt die niemals wieder verschwinden können, niemals. Und ich kann es nicht verhindern, egal was ich versuche. Aber, ich bin auch noch da. Danke."
    DANKE, janina, du sprichst mir aus der seele! so ist es...
    Schöner blog, mag deinen Schreibstil. Kommst so anders rüber als im bl! :-) aber positiv...

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