04.07.2010

sommerabendmelancholie




Ich komme gerade wieder vom Abendspaziergang mit dem Hund von meiner Nachbarin. Der gehört schon zum älteren Kaliber und deswegen stört es ihn so garnicht, wenn ich gemütlich durch den Park schleiche und alles auf mich wirken lasse. Und irgendwie ist das schön. Endlich ist es nicht mehr heiß, sondern angenehm warm, die Straßenlaternen leuchten uns den Weg in angenehmem Orange und sogar die Grillen hört man zirpen, hier in dem etwas abgelegenem Stadtteil.
Ich habe nichtmal Lust eine Zigarette zu rauchen, weil es so gut riecht, dieser ganz besondere, wunderschöne Sommerabendgeruch. Und eigentlich ist es ja fast schade, dass ich das nicht jeden Abend mache und ich glaube das werde ich ab jetzt tun. Es entspannt, man denkt nicht mal nach. Man lässt einfach nur die Schönheit auf sich wirken und genießt. Aber sowas sind keine Glückstaumelmomente, deswegen die Melancholie im Titel. Es ist leises Glücklichsein, fast stummes. Es fühlt sich einfach nur leicht an. Und schön.
Jetzt sitze ich hier auf dem Balkon und warte, dass die Nachbarin wiederkommt, die Besitzerin vom Hund. Und das stimmt mich ein bisschen traurig, weil ich jetzt seit Freitag hier war, nur zum schlafen "zuhause". Heute Mittag war ich kurz oben um mir was zu trinken zu holen und es war unfassbar komisch. Unbelebt, kalt.. das ist kein zuhause. Ich fühle mich hier wohler als in meiner eigenen Wohnung, das ist seltsam, oder? Vielleicht liegt es an diesem wunderbaren Balkon den ich nur zum Hund Gassiführen und fürs Deutschlandspiel verlassen habe, oder aber daran, dass das hier einfach nicht meine Heimat ist und trotz all der Schönheit auch nicht werden wird. Das Zuhausegefühl entwickelt sich nicht, bei mir zumindest nicht. Es ist da, oder eben nicht. Hier ist es wegrationialsiert, kommt nur in kleinen Schüben wenn ich in Erinnerungen schwelge oder meine Mama besuche. Das macht mich irgendwann nochmal verrückt.

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